Ronshausen

Wandbild im ehemaligen DGHRonshausenDie Markungen von Ronshausen und Machtlos haben eine weit zurückreichende Besiedlungsgeschichte: Bereits während der Bronzezeit (2000 - 800 v. Chr.) siedelten Menschen in dieser Gegend und hinterließen zahlreiche Spuren ihrer Anwesenheit, z. B. Grabhügel mit reichen Beigaben.

Die schriftlich überlieferte Geschichte von Ronshausen beginnt mit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1061. Jene Urkunde berichtet, dass der Edle Irmfried und seine Gemahlin Rucela dem Kloster Fulda ein Gebiet im Hessengau schenkten und es als Lehen zurückempfingen. Dabei wird unter der Bezeichnung "Runteshuson" auch unsere Gemeinde genannt.

Alte Karte von Ronshausen

1338 wurde die Vogtei in Ronshausen an Ludwig von Baumbach und an Friedrich von Völkershausen "versetzt" und bereits 1358 wieder an das Stift zu Rotenburg verkauft. 1386 wird Ronshausen als dem Landgrafen von Hessen gehörend genannt, der es 1387 an die Herren Eberhard und Gottschalk von Buchenau verkaufte.
Seit 1359 ist eine Zollstätte zu Ronshausen urkundlich belegt, in der bis 1834 Straßenzoll für die Ulfestraße erhoben wurde. Im Jahre 1526 führte Landgraf Philipp die Reformation in Hessen ein.

Das 17. Jahrhundert brachte mit dem Dreißigjährigen Krieg von 1618 - 1648 großes Elend über Ronshausen und seine Bewohner. Erneute Kriegswirren brachte der Siebenjährige Krieg von 1756 - 1763; doch schon wenig später, im Jahre 1780, wurde der Ort in einem Lager-, Stück- und Steuerbuch als ein großes Dorf mit 468 Einwohnern bezeichnet.

Blick auf Ronshausen

Ronshausen war bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts eine landwirtschaftlich orientierte Gemeinde. Erst mit dem Bau der Eisenbahn in diesem Gebiet, die 1849 in Betrieb genommen werden konnte, vollzog sich in der Struktur der Gemeinde allmählich ein Wandel, der einen Aufschwung mit sich brachte, obwohl Ronshausen selbst erst 1900 an diese Linie angeschlossen wurde.

Der Aufstieg im 19. Jahrhundert wurde erstmals durch den Ersten Weltkrieg 1914 - 1918 unterbrochen. Zwei Jahrzehnte später brachte der Zweite Weltkrieg erneute Kriegsleiden.

Einweihung des Schwimmbades 1961

Nach Kriegsende waren harte Jahre der Aufbauarbeit notwendig, um die Gemeinde wieder in ein blühendes Gemeinwesen zu verwandeln. Dank der Tatkraft der Einwohner und der Initiative der Gemeindeorgane konnten in wenigen Jahren in der Kerngemeinde u. a. ein Dorfgemeinschaftshaus, ein Kindergarten, eine moderne Schule mit Turnhalle und ein beheiztes Freischwimmbad erstellt werden. Ferner erfolgten der Ausbau der Kanalisation mit biologischer Kläranlage und die Sicherung der Wasserversorgung.

Umfangreiche geschichtliche Schilderungen im Vergleich zur landesgeschichtlichen Entwicklung finden Sie auch im Buch von Fritz Rudolph "Ronshausen / Dorfgeschichte im Zusammenhang der Landesgeschichte".

Die kommunale Gebietsreform vereinigte ab 1972 die erstmals 1329 als "villa Mechtolves" erwähnte Gemeinde Machtlos mit Ronshausen.

Ronshausen Ortsmitte 60er Jahre (links Post und Gemeindeverwaltung) 

 

 

 

 

 

 

 

Einen hohen Stellenwert hatte schon immer die Förderung des Fremdenverkehrs und die Verbesserung der Infrastruktur in Ronshausen sowie im Ortsteil Machtlos.

In diesem Zusammenhang entstanden Wanderwege, Schutzhütten in der waldreichen Umgebung, ein Waldlehr- und Waldsportpfad sowie Ende der 70iger Jahre ein Feriendorf im Ortsteil Machtlos. Infrastrukturell wurde der Ortsteil Ende der 70iger Jahre durch ein Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrhaus mit Sport- und Jugendbereich und eine Teich-Kläranlage aufgewertet.

Von 1966 bis Anfang 2014 war Ronshausen als "Luftkurort" staatlich anerkannt und bei Erholungssuchenden weithin bekannt; der Ortsteil Machtlos erhielt 1983 das Prädikat "Erholungsort". Aus Kostengründen hat man darauf verzichtet, das Prädikat "Luftkurort" erneut zu beantragen.

Seit 1973 prägt eine tiefe Freundschaft zwischen den Einwohnern von Ronshausen und der südfranzösischen Stadt Genas das Leben in den beiden Partnerkommunen, die seit 1975/76 urkundlich verschwistert sind. Zahlreiche innige Verbindungen zwischen Familien und Jugendlichen, zwischen Vereinen und Verbänden verbreiten den wachen Geist europäischer Brüderlichkeit.

Auch das 1985/86 errichtete Haus des Gastes mit seinen Einrichtungen für Sport und Freizeit, Unterhaltung, Kultur und Begegnung leistet einen Beitrag zum Wohle der Einwohnerschaft und ihrer Gäste.

Der Wegfall der innerdeutschen Grenze am 09.11.1989 und die deutsche Einheit zum 03.10.1990 veränderten grundlegend die Situation unseres ehemaligen Grenzraumes und das Leben seiner Einwohnerschaft. Die thüringische Gemeinde Frauensee wurde in unsere deutsch-französische Freundschaft aufgenommen.

BadePark RonshausenNeue Impulse für die Zukunft unserer Heimatgemeinde und den weiteren Ausbau der kommunalen Infrastruktur setzen der 1994 eingeweihte moderne BadePark, die in 1997 eingeweihte 4-gruppige "Kindertagesstätte "Regenbogen"  und die ständige Erweiterung und Erneuerung der Kanalisation.
Im Ortsteil Machtlos kann man mit Stolz auf die in 2001 abgeschlossene Dorferneuerung im Ortsteil Machtlos mit ihren vielen verschiedenen Projekten, wie z.B. die Neuanlegung eines Spielplatzes oder die Erweiterung des Dorfgemeinschaftshauses blicken.